David Rock : SCARF

Chris Rock hat eine Ohrfeige bekommen. Was wird wohl Will Smith motiviert haben, die Ohrfeige zu verteilen? Diese Frage kann ich nicht beantworten, aber wir können uns das Modell SCARF von David Rock ansehen. Das rockt auch!

David Rock ist ein viel zitierter US-amerikanischer Wissenschaftsautor und Mitbegründer des Begriffs Neuroleadership und hat das SCARF Modell entwickelt.


Im agilen Umfeld wird, wenn die Sprache auf Motivation kommt, häufig das Modell SCARF herangezogen. Es ist – wie so häufig – ein englischsprachiges Akronym und umfasst viele relevante Aspekte von Motivation.

SCARF steht für

Status (dt. Status)

Certainty (Sicherheit)

Autonomy (Autonomie)

Relatedness (Zugehörigkeit)

Fairness (Fairness)

SCARF-Modell
Quelle: https://digitaleneuordnung.de/blog/scarf-modell/

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Status (dt. Status)

Führungskräfte versuchen häufig den eigenen Status über den eines Mitarbeiters zu stellen. Diese Statusminderung (Tiefstatus im Gegensatz zum Hochstatus) eines Mitarbeiters erzeugt gewisse Schmerzen bis zu körperlichen Schmerzen. In der Folge werden Stresshormone ausgeschüttet, was das Gehirn dringend abwehren möchte. Das Gleiche passiert, wenn uns dem Hochstatus der Führungskraft distanziertes, arrogantes oder kühl wirkendes Verhalten entgegenkommt.

Bei einem positiven Feedback würden gegen unser Belohnungszentrum aktiviert, was zu Wohlbefinden und auch zur Steigerung der Leistung unserer Mitarbeiterinnen führen kann.

Mein Rat: Achten Sie – als Führungskraft – auf Ihren Status und begeben Sie sich auf eine gleiche Höhe mit Ihren Mitarbeiter:innen.

Certainty (Sicherheit)

Unser Gehirn benötigt und sucht nach Sicherheit. Wenn wir uns z. B. im Job sicher fühlen, dann steigt unser Serotoninspiegel an; wenn wir uns unsicher fühlen, geraten wir unter Stress.

Häufige Veränderungen könnten deswegen Stress auslösen. Dabei ist es gerade in unserer VUCA Welt besonders wichtig, Sicherheit zu schaffen.

Mein Rat: schaffen Sie Sicherheit, indem Sie Transparenz implementieren, Orientierung und Informationen bereitstellen.

Autonomy (Autonomie)

Unser Gehirn sucht nach Autonomie. Wenn wir Dinge selbst entscheiden und gestalten können, sind wir motiviert, unser Gehirn schüttet Dopamin und Serotonin aus.

Mein Rat: entwickeln sie ihre Mitarbeiter:innen zu einem selbstorganisierten Team. Vertrauen Sie darauf, dass Ihr Team durch eigene Entscheidungen zu besseren Arbeitsergebnissen kommen.

Relatedness (Zugehörigkeit)

Teil einer Gruppe zu sein, zu einem Team zu gehören, aber auch gesehen und geschätzt zu werden, sorgt vermutlich für eine hohe Motivation. Als Führungskräfte unterschätzen wir häufig diese Kraft und fördern eher den Einzel- als den Teamerfolg.

Mein Rat: Gestalten Sie Teilprozesse aktiv, um Zusammenhalt zu fördern. Sie sollten beispielsweise bei einer Neueinstellung immer an Tuckmans Teamentwicklungsuhr denken.

Fairness (Fairness)

Ob die Mitarbeiter:innen Sie als Führungskraft für gut oder schlecht empfinden, hängt häufig unmittelbar damit zusammen, ob Ihr Verhalten und Ihre Entscheidungen als fair empfunden werden. In Teams habe ich beobachtet, dass sehr gerne die Höhe und Berechtigung des Gehaltes der Führungskraft diskutiert wird, insbesondere dann, wenn Fortbildungen gestrichen werden, die Führungskraft aber weiterhin in der Business-Class fliegen kann. Auch die gleiche, faire Behandlung aller Kollegen und Kolleginnen wird hochgeschätzt.

Mein Rat: Achten Sie auf eine gerechte Aufgabenverteilung, Bezahlung und gleichmäßige Anerkennung. Sorgen Sie auch dafür, dass Ihre Entscheidungen für die Mitarbeiterinnen nachvollziehbar sind. Und denken Sie schlussendlich immer daran, Sie sind Vorbild – auch und gerade für Mitglieder selbstorganisierter Teams.

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